Open WI.DE. Gravel Bike mit MTB-Reifen - Rennrad-News (2024)

Rennräder und Gravelbikes mit ihren Machern im Portrait von den Craft Bike Days 2022. Diesmal: Open Cycle mit dem WI.DE. Gravel Bike, das mit Mountainbike-Reifen bis zu einer Breite von 2,4″ ausgerüstet werden kann. Die Craft Bike Days sind die Plattform für kleine und feine Bikeschmieden aus dem deutschsprachigen Raum von MTB-News und DT Swiss.

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Video: Open WI.DE.

Open WI.DE. Infos und Details

Die Schweizer Bikeschmiede Open ist dafür bekannt, Mountainbike-Reifen am Gravel Bike salonfähig gemacht zu haben. Dafür steht das 2015 eingeführte Open U.P. exemplarisch. Mit dem Open WI.DE. gingen die Schweizer noch einen Schritt weiter, denn es bietet Platz für bis zu 2,4″ (61 mm) breite Stollenreifen und eröffnet damit neue Möglichkeiten zum Offroad-Fahren mit Dropbar. Die Bezeichnung WI.DE. ist übrigens kein Hinweis auf die große Reifenfreiheit, sondern steht für Wide Detours was sich ungefähr mit „langer Umweg“ übersetzen lässt.

Diashow: Craft Bike Days 2022: Open WI.DE. Gravel Bike mit MTB-Reifen

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# Das Open WI.DE definierte mit seinem leichten Carbonrahmen Reifenfreiheit am Performance Gravel Bike neu - Open zeigte ein Komplettbike auf den Craft Bike Days, landet aber auf Instagram und Co. mit Designs auf Grundlage seiner Ready to Paint-Rahmen regelmäßig Klickhits.

Auf den Craft Bike Days 2022 haben die Schweizer ein schön aufgebautes WI.DE. in einem schicken und schlichten Grau gezeigt, laut Dan Miessen die beliebteste Serienfarbe, die man bestellen kann. Auf den sozialen Medien sammeln hingegen viele individuell lackierte Open WI.DE jede Menge Aufmerksamkeit. Dazu gibt es von Open einen speziellen Rahmen als sogenannte RTP-Version zu kaufen. RTP bedeutet in diesem Fall Ready To Paint und bezeichnet einen Rahmen, der zur späteren Lackierung durch den Kunden vorbereitet ist. Eine weitere Besonderheit, die Open seinen Kunden anbietet.

Als Antrieb kommt ein sogenannter Mullet-Aufbau zum Einsatz, der SRAM Force Schalthebel, Bremsen und Kurbel mit einer SRAM Eagle Kassette und Schaltwerk kombiniert. Auch hier nimmt man also Anleihen bei der Mountainbike-Technik und kombiniert Teile von Road-Gruppen mit denen aus dem MTB-Bereich. Der Vorteil dabei ist eine sehr große Bandbreite bei der Übersetzung, die sich mit dem verbauten Kettenblatt mit 40 Zähnen und der 10-50 Kassette ergibt. Ein Nachteil sind dabei natürlich die zwangsweise etwas größeren Sprünge zwischen den einzelnen Gängen.

# Das Open WI.DE. ist ausschließlich für die Bestückung mit 1-fach Antrieben vorgesehen - die abgesenkten Kettenstreben schaffen Platz für breite Reifen.

# Der Sattelstützendurchmesser im Standardmaß 27,2 mm schafft Kompatibilität - verbaut ist eine Easton EC70 Carbon.

# Auch der Lenker hat Standard-Klemmmaß - und stammt von Easton (EC70 SL Carbon).

# Die Schalt-/Bremshebel stammen von der SRAM Frorce eTap AXS Gruppe - auch die Kurbel und die Bremsen sind SRAM Force Teile.

Das Open WI.DE. lässt sich übrigens ausschließlich mit 1-fach Antrieben aufbauen, die Montage eines vorderen Umwerfers ist aus Platzgründen nicht vorgesehen, deshalb gibt es auch keine entsprechenden Aufnahmepunkte am Rahmen. Die GR1600 Spline Laufräder stammen von DT Swiss und sind beim gezeigten Rad mit 45 mm breiten Schwalbe G-One Allround Reifen bestückt. Mithin eine gemäßigte Version, gemessen an der Möglichkeit, bis zu 61 mm breite Pneus mit dem Rahmen zu verwenden.

Eine Art Markenzeichen von Open sind die abgesenkten Kettenstreben, die es am U.P. nur auf der Antriebs-Seite, am WI.DE. hingegen beidseitig gibt. Sie sind ein technischer Kniff, um genug Platz für breite Reifen zu schaffen und gleichzeitig die Länge der Kettenstreben klein zu halten, beim WI.DE. konkret bei 420 mm – weniger als einige Cyclocross-Bikes aufweisen. Als zusätzlicher Nebeneffekt ergibt sich unter dem Tretlager eine Art „Box“, die eine zusätzliche Rahmen-Versteifung im Bereich des Tretlagers bringen soll. Nebenbei entsteht dabei noch weiterer Platz, der mit entsprechenden Montagegewinden zum Beispiel für die Befestigung eines Notfall-Kits genutzt werden kann.

Laut Open bringt das gezeigte WI.DE. in Größe M rund 8,6 kg auf die Waage und kostet 6.400 €. Der Rahmen alleine wiegt in Größe M rund 1040 g, die Gabel 390 g. Der Preis des Rahmensets liegt bei 3.600 €. Der WI.DE. Aufbau, wie er auf den Craft Bike Days gezeigt wurde, ist dabei auch ein Kontrastprogramm zu den anderen Show-Bikes. Denn er es handelt sich um ein bei Artikelerstellung so ab Open-Händler lieferbares Komplettbike, während Open sonst eigentlich nur Rahmensets für individuelle Aufbauten anbietet.

# Die Bremsleitungen werden sauber am Rahmen und der Gabel eingeführt. - das schlichte Grau ist derzeit die beliebteste Serienfarbe.

# Die GR1600 Spline Laufräder stammen von DT Swiss - sie können als 700c oder 650b Version verbaut werden.

# Möglich sind Reifenbreiten bis zu 2,4" (61 mm) - beim gezeigten Rad beschränkte man sich auf 45 mm breite Schwalbe G-One Allround.

# SRAM Force Bremsen sorgen für Bremspower.

# Auch am Oberrohr gibt es Gewindeeinsätze für Zubehör.

# Klassische Sattelstützen-Klemmung mit Schelle - und viel Platz für breite Reifen.

Über Open

Open ist eine kleine Bikeschmiede aus der Schweiz, die sich bereits vor 10 Jahren ihren Ruf als Innovationstreiber mit ihrem superleichten MTB-Hardtailrahmen O-1.0 erarbeitete. Der sub 900 g 29er-Rahmen ließ die Branche aufmerken. Inzwischen haben die Schweizer ihre Erfahrung in der Fertigung von Carbonrahmen-Sets in einer Reihe von Gravel Bikes und einem Allroad-Bike eingebracht, die teils als wegbereitend gelten. Die beiden Gründer Andy Kessler und Gerard Vroomen sind in der Fahrrad-Szene bekannte Namen. Kessler war jahrelang CEO von BMC, Vroomen lenkte 15 Jahre lang die Geschicke von Cervélo, ehe die Beiden im Jahr 2012 gemeinsame Sache machten und Open gründeten.

Mit dem 2015 eingeführten U.P. machte Open erstmals breite MTB-Reifen am modernen Gravelbike salonfähig, mit dem WI.DE. gingen die Schweizer noch einen Schritt weiter und schufen Platz für bis zu 2,4″ (61 mm) breite MTB-Pneus. Ein Markenzeichen der Open Gravel Bikes sind abgesenkte Kettenstreben, die Platz für die breiten Reifen schaffen.

Mehr Informationen zum Open WI.DE. und der Firma gibt es hier: www.opencycle.com

# Craft Bike Days – Open-5

Über die Craft Bike Days

Die DT Swiss Craft Bike Days feierten 2019 im nordrhein-westfälischen Beelen Premiere und fanden 2022 zum dritten Mal statt. Ziel des jährlichen Events ist es, kleinen Herstellern, die dank ihrer Innovationskraft trotz geringer Größe immer wieder auf sich aufmerksam machen und dafür ein hohes Ansehen in der Fahrradbranche genießen, ein breites Forum zu bieten. Das Besondere: Das Event richtet sich zwar an Fachbesucher, aber über die Kooperation mit den Communitys von MTB-News und Rennrad-News kann ein breites Publikum die spektakulären Bikes der Hersteller und Rahmenbauer samt ihrer spannenden Geschichte mitverfolgen. Die Bikes und ihre engagierten Macher sind in Artikeln, Videos und auf den Social-Media-Kanälen ausführlich und mit Liebe zum Detail porträtiert.

In diesem Jahr waren im Rahmenprogramm zudem Diskussionen und Workshops zu Themen wie 3D-Druck in der Fahrradfertigung, neue Ansätze in der Mountainbike-Geometrie, Aerodynamik am Gravel Bike und Beratung für Start-ups.

Was sagt ihr zum Open WI.DE. und den Möglichkeiten, die es bietet?

Alle Artikel zu den Craft Bike Days 2022

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  • Craft Bike Days 2022: Von Handmade bis High Tech – die große Fotostory zum Event
  • Craft Bike Days 2022 – Sturdy Cycles: Éimear Titan-Zeitfahrrad im 3D-Druck
  • Craft Bike Days 2022 – Tout Terrain: Vasco GT Gravel Bike mit Ekar
  • Craft Bike Days 2022 – Dinolfo: Ehrliches Stahl Gravel Bike
  • Craft Bike Days 2022: 8bar Mitte Steel V3 Allround Graveller
  • Craft Bike Days 2022: Open WI.DE. Gravel Bike mit MTB-Reifen
  • Craft Bike Days 2022: Veloheld Icon Disc – Stahlbau made in Germany!
  • Craft Bike Days 2022 – Urwahn: Acros EDT 3D-Druck Gravel Bike
  • Craft Bike Days 2022: Repete Reason – Unikat-Renner aus Stahl
  • Craft Bike Days 2022: Fern und Gramm Tourpacking
  • Craft Bike Days 2022: Eddy Merckx Corsa und die Ridley-Story
  • Craft Bike Days 2022: Sputnik – Custom Stahl-Gravel Bikes
  • Craft Bike Days 2022 – Standert: Kettensäge Gravel Bike aus Berlin
  • Craft Bike Days 2022: Berliner Italo-Schmiede Cicli Bonanno
  • MTB-News Craft Bike Days 2022 powered by DT Swiss: 30 einzigartige Bikes an 2 Tagen
  • Craft Bike Days 2022: An Umfrage teilnehmen und tolle Preise gewinnen!

33 Kommentare

  1. Micha0707

    dabei seit 06/2017

    Fotos Videos

    Wenn ich fette Schlappen brauche, dann lieber ein Hardtail

    Das sehe ich genauso.
    Ich abe zwar "nur" ein Fuji Jari und hatte dort auf 22C Felgen einen Schwalbe Terrabite 50mm drauf, der letztendlich 47mm breit war. Das ganze Rad fuhr sich wie ein Panzer und war recht träge in der Lenkung. Dann habe ich auf einen 40mm Kenda Flintridge und 24C Felgen gewechselt, der zwar auch 43mm letztendlich breit ist. Zwar ist dieser weniger stark profiliert, aber das Rad ist nun ein ganz anderes.
    Lange Rede, gar kein Sinn. Entweder Hardtail odewr Gravelbike. 40mm, max.45mm sollte ein Gravelbike m.M.n. haben, alles drüber hinaus dann lieber ein Hardtail MTB.
    In Abrede will ich das zwar nicht stellen und bestimmt gibt es den Kundenwunsch, sonst würde es sollche Monsterbereifungen an Rädern nicht geben.

    Micha0707,

  2. lakecyclist

    dabei seit 10/2018

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    Ist für mich wieder ein fauler Kompromiss und zeigt, dass ein Gravelbike eben nicht die eierlegende Wollmilchsau ist. Optisch finde ich die Kettenstrebe eine Zumutung. Wenn ich fette Schlappen brauche, dann lieber ein Hardtail, da passt dann auch die Geometrie für Singletrails bergab, habe die Kontrolle mit einem breiten Lenker und Federgabel. Fahre ich Straße oder befestigte Waldwege dann Endurance, da verlieren sich die 32er Reifen nicht in dem Rahmen wie bei dem Open Wide.

    Es gibt ja noch das moderatere Open UP ohne Wide-Zusatz:
    https://opencycle.com/i/os/180/v-637947914426764833/480x400.png

    lakecyclist,

  3. lakecyclist

    dabei seit 10/2018

    Fotos Videos

    Ist mir klar, im mittleren Westen der USA, wo die Gravelbikes „erfunden“ wurden gibt es diese. Hier einen frisch gekiesten Weg zu finden, wo diese dicken schlappen Sinn machen, ist eher schwierig. Aus diesem Grund werden sie von meinem Händler vor Ort für Trails angepriesen. Aus meiner Sicht ist das Open Wide genauso sinnfrei wie Aerogravel.

    Im Schwarzwald gibt es ein Wegenetz von über 3000km, das eigentlich für MTBs angelegt wurde und zu 90% aus breiten Forststrassen besteht. Das ist das ideale Terrain für Gravelbikes. Auch sonst gibt es in Deutschland überall unbefestigte Wirtschaftswege. Da machen Gravelbikes Sinn, wenn man da fahren möchte. Extrabreite Reifen machen Sinn, wenn man Bikepacking macht und mit viel Gewicht unterwegs ist.

    lakecyclist,

  4. cane

    dabei seit 08/2015

    Fotos Videos

    Ist mir klar, im mittleren Westen der USA, wo die Gravelbikes „erfunden“ wurden gibt es diese. Hier einen frisch gekiesten Weg zu finden, wo diese dicken schlappen Sinn machen, ist eher schwierig. Aus diesem Grund werden sie von meinem Händler vor Ort für Trails angepriesen. Aus meiner Sicht ist das Open Wide genauso sinnfrei wie Aerogravel.

    Ich fahren zwei MTB, einen Crosser, ein Gravelbike und ein Rennrad, bin also neutral. Mein Fazit:

    Hier im Sauerland und Siegerland ist ein Gravelbike, in meinem Fall das Open WIDE, für > 80% der Wege optimal geeignet, wenn man einfach über Land fährt. 45mm breite Reifen sind hier im Mittelgebirge dafür optimal. Seitdem ich das Open habe nutze ich die MTBs nur noch wenige Male pro Jahr wenn es geplant rein über Trails geht, macht sonst einfach so viel weniger Spaß als das Open.

    Ich werde das Fully wahrscheinlich verkaufen und entweder durch ein Hardtail oder ein Salsa Cutthroat ergänzen, da ich nächstes Jahr einige Mehrtagestouren hier im Sauerland (Rothaarsteig etc.) bis hin zu Trans Germany fahren will. Tendenz geht zum Cutthroat.

    Hier zwei schöne und umfassende Artikel zum Thema, die ich teile:
    https://torstenfrank.wordpress.com/...raveltrends-gravelbikes-und-federungssysteme/
    https://torstenfrank.wordpress.com/...de-goldencheetah-aerolab-aerotune-com-und-co/

    cane,

  5. ew742

    dabei seit 08/2005

    Fotos Videos

    du meinst also ...

    Anhang anzeigen 1184778

    ... dass der wesentliche Teil, der abgesenkte vordere Kettenstrebenbereich -hier grün eingezeichnet- ist?
    Dadurch wird der Reifen "umgangen" und dieser "grüne Kettenstrebenbereic"h kann weiter nach innen gesetzt werden -> somit mehr Platz für das KB?
    Oder stimmt meine Überlegung nicht?

    Die liefergelegten Kettenstreben sind ja lt. Video der "neue heiße Scheiß". Tatsächlich gab es das Konzept schon in den Neunzigern, hier am Beispiel von einem MTB-Rahmen von Univega mit "Max Mudroom"
    Viele Grüße
    Christoph

    ew742,

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